Ein Performer und 35 Plastikkanister treten in einen Dialog und suchen Gemeinsamkeiten, um neue Gemeinschaften zu formen. Ein im Chor gesungenes „O“ verwandelt die Kanister in Klangskulpturen. Sie bewegen sich konstant an der Grenze zwischen starrer Form und Kanisterwesen, zwischen Nutzobjekt und Figur. Im Raum verteilt, erschaffen sie neue Klangstrukturen und stellen die Frage: Sind sie noch am Leben, wenn sie verstummen? Wer oder was sind die Kanister, wenn sie wieder zu bloßen Behältern werden? Der zum Finale ausgespeite Inhalt könnte Aufschluss darüber geben. Die Objekttheater- und Sound-Performance im öffentlichen Raum setzt sich mit den Themen Gemeinschaftsbildung und dem Zusammenspiel von Gesellschaft und räumlichen Kapazitäten auseinander. Sie macht diese Aspekte vor allem durch Klang, aber auch durch subtile interaktive Momente, sinnlich erfahrbar. Die Kanisterwesen bzw. Sound-Objekte werden im Raum positioniert und schaffen, je nach Situation, eine sehr individuelle Klangwelt für jede Person. Sie bewegen sich zu Orten, die vom Publikum besetzt werden, und fordern die Anwesenden dazu auf, sich ebenfalls zu bewegen und neue Perspektiven einzunehmen. Dadurch entstehen immer wieder neue kleine Gemeinschaften. Die Abwesenheit von Sprache und die intuitiv wirkenden O-Gesänge der Kanister erleichtern vielfältige Zugänge. Die vom Performer geschaffenen Szenerien nehmen im Zusammenspiel poetische und absurde Züge an, wodurch unterschiedliche Lesarten entstehen (dürfen).